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Mit Atemtechniken dein Nervensystem gezielt regulieren!

Bewusstes Atmen ist ein entscheidendes Werkzeug für deine Gesundheit und hilft dir, zusätzlich zu den im letzten Beitrag erwähnten Vorteilen, deine Balance auch im fordernden Alltag wieder herzustellen!

Mit Atemtechniken kannst du nämlich dein Nervensystem gezielt zu regulieren! Das menschliche Nervensystem besteht aus zwei Teilen – dem Sympathikus und Parasympathikus – beide bilden zusammen das vegetative (oder auch autonome) Nervensystem, das die unbewussten Funktionen unseres Körpers steuert. Diese beiden Systeme wirken antagonistisch, d. h. sie arbeiten gegensätzlich, um das innere Gleichgewicht des Körpers (Homöostase) aufrechtzuerhalten.

Das vegetative Nervensystem

Jeder Teil hat eine spezifische Rolle:

Sympathikus („Kampf- oder Flucht-Modus“)

  • Funktion: Aktiviert den Körper in stressigen oder gefährlichen Situationen.
  • Wirkung:
    • Erhöht die Herzfrequenz.
    • Erhöht den Blutdruck.
    • Erweitert die Atemwege für bessere Sauerstoffversorgung.
    • Setzt Energie frei (z. B. durch den Abbau von Glykogen).
    • Hemmt Verdauung und nicht lebenswichtige Funktionen.

Der Sympathikus versetzt den Körper also in einen Zustand der erhöhten Wachsamkeit und Aktivität, um auf Bedrohungen schnell zu reagieren.

Parasympathikus („Ruhe- und Verdauungsmodus“)

  • Funktion: Beruhigt den Körper und fördert Erholungs- und Regenerationsprozesse.
  • Wirkung:
    • Senkt die Herzfrequenz.
    • Fördert die Verdauung und Nährstoffaufnahme.
    • Regt die Sekretion von Verdauungssäften an.
    • Verengt die Atemwege.
    • Unterstützt den Schlaf und die Erholung.

Der Parasympathikus sorgt also für Regeneration und den Wiederaufbau von Energiereserven.

 

Warum beide wichtig sind!

  • Ohne den Sympathikus wären wir nicht in der Lage, auf Stress oder Bedrohungen schnell zu reagieren.
  • Ohne den Parasympathikus würden wir uns nach Stresssituationen nicht erholen und könnten keine Energie speichern, was langfristig zu Erschöpfung führen würde.

Insgesamt ermöglichen Sympathikus und Parasympathikus, dass unser Körper sowohl auf stressige Herausforderungen reagieren kann als auch zur Ruhe kommt und sich regeneriert.

 

In unserer hektischen Welt, wo wir alle viele Termine haben und eine ständige Reizüberflutung unser System überlastet, ist unser Sympathikus ständig in Alarmbereitschaft.

Die Mundatmung tut ihr übriges um den Sympathikus zu aktivieren. Dies versetzt den Menschen in den Kampf- oder Fluchtmodus.  Wenn das ein Dauerzustand ist, bedeutet das viel Stress für unser System mit einigen der folgenden Auswirkungen und Symptome:

 

  • Wir kommen nicht mehr runter
  • Können am Abend nicht gut einschlafen und nicht gut durchschlafen
  • Wir sind leicht reizbar bis hin zu aggressiv
  • Haben keine innere Ruhe und sind nicht in unserer Mitte
  • Mangelnde Konzentration
  • Nicht gut funktionierende Verdauung
  • Fühlen uns verspannt und nicht ausgeglichen
  • Impulsives Verhalten und schlechte Entscheidungen (auch beim Essen, Stressessen)

 

Atmung und Nervensystem

Atmung und Nervensystem

Zusammenfassung:

Der Sympathikus ist wie schon erwähnt wichtig um auf stressige Situationen und Gefahr schnell reagieren zu können und um Energie für Herausforderungen schnell bereitzustellen.

Er ist aber nur für den „Kurzzeiteinsatz“ gedacht.  Durch die große Reizüberflutung, unter anderem durch den ständigen Einsatz des Smartphones und der Sozialen Medien, kommt er heute kaum noch zur Ruhe. Gleichzeitig kann es aber passieren, dass er, wenn wir ihn wirklich einmal brauchen sollten, nicht mehr einwandfrei funktioniert.

Aufgrund der hohen Aktivität, der vielen Reize und des Stresses den die heutige moderne Welt mit sich bringt, ist der Parasympathikus ist bei vielen Menschen zu selten aktiv. Deswegen ist es umso wichtiger ihn durch gezielte Techniken zu aktivieren und unser Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen!

Mit der Atmung können wir unser Nervensystem bewusst beeinflussen. Deswegen ist dieser ein ganz wichtiges Werkzeug für unsere Gesundheit! Atmen wir zum Beispiel schneller oder durch den Mund wird der Sympathikus aktiviert. Langsames Atmen und die Nasenatmung wirken hingegen beruhigend und auf den Parasympathikus.