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Ironman – Herausforderung Langdistanz

Die Teilnahme am Ironman galt einmal als ultimative Herausforderung im Ausdauersport. Inzwischen gibt es zwar deutlich längere und härtere Wettkämpfe, nichts desto trotz ist die Faszination geblieben. Jahr für Jahr stellen sich viele Tausende Profi- und Hobbyathleten aller Altersgruppen dieser Challenge, die in erster Linie ein Wettkampf gegen sich selbst ist.

Angetrieben durch tausende Zuseher und einer tollen Atmosphäre, ist die Motivation natürlich im einiges größer. Als Klagenfurter, wächst man quasi mit dem Ironman auf. Findet er doch schon seit 1998 hier am Wörthersee statt. Also seit mehr als 20 Jahren! Viele Male war ich als Jugendlicher als Zuseher dabei, zog vor der Leistung der Athleten nur den Hut und konnte mir aber eigentlich nie richtig vorstellen selbst einmal an den Start zu gehen.

Sag niemals nie!

Für den ersten Ironman habe ich mich dann 2016 ganz spontan angemeldet. Irgendwie dürfte die Atmosphäre aber dann doch einen tieferen Eindruck hinterlassen haben.  Zufällig hatte ich am Tag nach dem Rennen vormittags Zeit und dachte mir, probier doch mal wieder etwas Neues und melde dich für diesen Bewerb an. Da ich Herausforderungen liebe, könnte das etwas Interessantes sein,  war mein erster Gedanke! Außerdem findet der Ironman ja in meiner Heimatstadt Klagenfurt statt und viele Jahre schon hat er Faszination beim Zuschauen auf mich ausgeübt.

Also fuhr ich zur Ironman Expo, wo man sich eben am Tag nach dem Rennens anmelden kann um sich einen Fixplatz zu sichern. Online und später ist das nämlich schwieriger, denn oft ist er schon durch die Anmeldungen vor Ort nach wenigen Tagen ausverkauft. Als ich mit Bauchweh die Startgebühr von 560€ bezahlt hatte, wusste ich,  jetzt gibt es kein zurück mehr. Da muss ich durch. Die Nächte danach konnte ich nicht schlafen. Erst nach und nach wurde mir bewusst für was ich mich da angemeldet und entschieden hatte.

 

Erste Trainingsphase für den Ironman

Triathlon war für mich absolutes Neuland (meinen ersten bestritt ich einen Monat vor dem Ironman (Mitteldistanz Röcksee), mein zweiter war dann der Ironman) und als Tennisspieler hat man auch nicht diese Umfänge im Grundlagenbereich, sondern trainiert meist in kurzen aber intensiven Intervallen. Technik, Schnelligkeit und Koordination sind in dieser Sportart entscheidender als die Ausdauer!

Ein Ballwechsel dauert im Tennis nämlich im Schnitt 4 Schläge. Das sind nur wenige Sekunden. Dazwischen gibt es immer eine Pause von ca 20 Sekunden. Jetzt soll ich mich auf einmal für einen Sport vorbereiten der im Wettkampf ohne Unterbrechung ca 10-15 Stunden dauert und der aus drei komplett verschiedenen Disziplinen besteht. Das Ironman Training ist mit Tennis nicht zu vergleichen.

Zu Beginn des Trainings blieb mir im Gedanken an den Ironman und die zu bewältigenden Distanzen die Luft weg. Niemals zuvor hatte ich derartige Distanzen am Stück in einer der drei Disziplinen zurückgelegt. Eine Woche nach der Anmeldung versuchte ich mich erstmals am Langstreckenschwimmen, im Kraulstil.

Ernüchternd stellte ich fest, dass ich nicht weiter als 500m durchgehend im Kraulstil schwimmen konnte. Und danach war ich auch schon ziemlich fertig. An eine längere Radfahrt oder einen Marathonlauf im Anschluss war gar nicht zu denken. Brustschwimmen war nicht unbedingt eine Option, da man dabei seine Beinmuskulatur wesentlich mehr belastet als im Kraulstil.

Meine bis damals längste jemals laufend zurückgelegte Strecke waren 22km. Bei meiner längsten Radausfahrt kam ich mit 170km immerhin knapp an die 180km, die man im Ironman fahren muss. Beides lag aber schon 6 Jahre zurück.

Das Ziel Ironman fühlte sich wie ein kaum überwindbares Hindernis an…

Ich sagte mir: „Du hast dich angemeldet. Das ziehst du jetzt auch durch.“

 

Entscheidend ist der erste Schritt – Kleine Ziele

Dann steckte ich mir kleine Ziele.  Das erste hieß: „Mich für einen Marathon vorzubereiten.“ Das war dann der Laibach Marathon am 25. Oktober 2015.  Das zweite Ziel war das Erlernen einer ökonomischen Kraultechnik. Hier möchte ich mich gleich vielmals bei Karl Pugganig vom AC St. Veit/Glan bedanken, der es mir ermöglichte kurzfristig in einer Schwimmtrainingsgruppe des Vereins unterzukommen. Ganz speziell aber auch bei Michi Höfferer, den super Schwimmtrainer des Vereins, der aus einem quasi reinen Brustschwimmer, einen Kraulschwimmer machte.

 

„Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt“

Konfuzius, *551 v. Chr. †479 v. Chr. Chinesicher Philosoph

 

 

Laibach Marathon 2015

 

Nachdem der erste Schritt geschafft war: Laibach Marathon ohne Probleme in 3:39 beendet. Das gab mir die Gewissheit einen Marathon grundsätzlich laufen zu können! Ein gutes Gefühl! Wenn das geht, werde ich das Kraulen auch einigermaßen erlernen.

 

Wie es mir in weiterer Folge bei der Vorbereitung gegangen ist und wie ich für den Ironman trainiert habe, erfährt ihr im nächsten Blogbeitrag.

 

 

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